Immanuel KantAllgemeine Naturgeschichte und Theorie Des Himmels |
Allgemeine Theorie und Geschichte der Sonne ьberhaupt
Es ist noch eine Hauptfrage, deren Auflцsung in der Naturlehre des Himmels und in einer vollstдndigen Kosmogonie unentbehrlich ist. Woher wird nдmlich der Mittelpunkt eines jeden Systems von einem flamenden Kцrper eingenommen? Unser planetischer Weltbau hat die Sonne zum Centralkцrper, und die Fixsterne, die wir sehen, sind allem Ansehen nach Mittelpunkte дhnlicher Systematum.
Um zu begreifen, woher in der Bildung eines Weltgebдudes der Kцrper, der zum Mittelpunkte der Attraction dient, ein feuriger Kцrper hat werden mьssen, indessen dass die ьbrige Kugeln seiner Anziehungssphдre dunkele und kalt Weltkцrper blieben, darf man nur die Art der Erzeugung eines Welbaues sich zurьck erinnern, die wir in dem vorhergehenden umstдndlich entworfen haben. In dem weit ausgedehnten Raume, darin der ausgebreitete elementarische Grundstoff sich zu Bildungen und systematischen Bewegungen anschickt, bilden sich die Planeten und Kometen nur allein aus demjenigen Theile des zum Mittelpunkte der Attraction sinkenden elementarischen Grundstoffes, welcher durch den Fall und die Wechselwirkung der gesammten Partikeln zu der genauen Einschrдnkung der Richtung und Geschwindigkeit, die zum Umschwunge erfordert wird, bestimmt worden. Dieser Theil ist, wie oben dargethan worden, der mindeste von der Ganzen Menge der abwдrts sinkenden Materie und zwar nur der Ausschuss dichterer Sorten, welche durch den Widerstand der andern zu diesem Grade der Genauheit haben gelangen kцnnen. Es befinden sich in diesem Gemenge heranschwebende Sorten vorzьglicher Leichtigkeit, die, durch die Widerstrebung des Raumes gehindert, durch ihren Fall zu der gehцrigen Schnelligkeit der periodischen Umwendungen nicht durchdringen, und die folglich in der Mattigkeit ihres Schwunges insgesammt zum Centralkцrper hinabgestьrzt werden. Weil nun eben diese leichteren und flьchtigen Theile auch die wirksamsten sind, das Feuer zu unterhalten, so sehen wir, dass durch ihren Zusatz der Kцrper und Mittelpunkt des Systems den Vorzug erhдlt, eine flammende Kugel, mit einem Worte eine Sonne, zu werden. Dagegen wird der schwerere und unkrдftige Stoff und der Mangel dieser feuernдhrenden Theilchen aus den Planeten nur kalte und todte Klumpen machen, die solcher Eigenschaft beraubt sind.
Dieser Zusatz so leichter Materien ist es auch, wodurch die Sonne die specifisch mindere Dichtigkeit ьberkommen hat, dadurch sie auch sogar unserer Erde, dem dritten Planeten in dem Abstande von ihr, 4mal an Dichtigkeit nachsteht; obgleich es natьrlich ist, zu glauben, dass in diesem Mittelpunkte des Weltbaues, als in dessen niedrigstem Orte, die schwersten und dichtesten Gattungen der Materie sich befinden sollten, wodurch sie ohne den Zusatz einer so grossen Menge des leichtesten Stoffes die Dictigkeit aller Planeten ьbertreffen wьrde.
Die Vermengung dichterer und schwerer Sorten der Elementen zu diesen leichtesten und flьchtigsten dient gleichfalls, den Centralkцrper zu der heftigsten Gluth, die auf seiner Oberflдche brennen und unterhalten werden soll, geschickt zu machen. Denn wir wissen, dass das Feuer, in dessen nдhrendem Stoffe dichte Materien unter den flьchtigen sich vermengt befinden, einen grossen Vorzug der Heftigkeit vor denjenigen Flammen hat, die nur von den leichten Gattungen unterhalten werden. Diese Untermischung aber einiger schweren Sorten unter die leichteren ist eine nothwendige Folge unsers Lehrbegriffes von der Bildung der Weltkцrper und hat noch diesen Nutzen, dass die Gewalt der Gluth die brennbare Materie der Oberflдche nicht plцtzlich zerstreue, und dass selbige durch den Zufluss der Nahrung aus dem Innern allmдhlig und bestдndig genдhrt wird.
Nachdem die Frage nun aufgelцset ist, woher der Centralkцrper eines grossen Sternsystems eine flammende Kugel, d. i. eine Sonne, sei: so scheint es nicht ьberflьssig zu sein, sich mit diesem Vorwurfe noch einige Zeit zu beschдftigen und den Zustand eines solchen Himmelskцrpers mit einer sorgfдltigen Prьfung zu erforschen, vornehmlich da die Muthmassungen allhier aus tьchtigeren Grьnden sich herleiten lassen, als sie es gemeiniglich bei den Untersuchungen der Beschaffenheit entfernter Himmelskцrper zu sein pflegen.
Zuvцrderst setze ich fest, dass man nicht zweifeln kцnne, die Sonne sei wirklich ein flammender Kцrper und nicht eine bis zum hцchsten Grade erhitzte Masse geschmolzener und glьhender Materie, wie einige aus gewissen Schwierigkeiten, welche sie bei der ersteren Meinung zu finden vermeint, haben schliessen wollen. Denn wenn man erwдgt, dass ein flammendes Feuer vor einer jeden andern Art der Hitze diesen wesentlichen Vorzug hat, dass es, so zu sagen, aus sich selbst wirksam, anstatt sich durch die Mittheilung zu verringern, oder zu erschцpfen, vielmehr eben dadurch mehr Stдrke und Heftigkeit ьberkommt und also nur Stoff und Nahrung zum Unterhalte erfordert, um immer fort zu wдhren; dahingegen die Gluth einer auf den hцchsten Grad erhitzten Masse ein bloss leidender Zustand ist, der sich durch die Gemeinschaft der berьhrenden Materie unaufhцrlich vermindert und keine eigene Krдfte hat, sich aus einem kleinen Anfange auszubreiten, oder bei der Verminderung wiederum aufzuleben, wenn man, sage ich, dieses erwдgt, so wird man, ich geschweige der anderen Grьnde, schon hieraus sattsam ersehen kцnnen, dass der Sonne, der Quelle des Lichtes und der Wдrme in jeglichem Weltbau, jene Eigenschaft wahrscheinlicher Weise mьsse beigelegt werden.
Wenn die Sonne nun, oder die Sonnen ьberhaupt flammende Kugeln sind, so ist die erste Beschaffenheit ihrer Oberflдche, die sich hieraus abnehmen lдsst, dass auf ihnen Luft befindlich sein mьsse, weil ohne Luft kein Feuer brennt. Dieser Umstand giebt Anlass zu merkwьrdigen Folgerungen. Denn wenn man erstlich die Atmosphдre der Sonne und ihr Gewicht in Verhдltniss des Sonnenklumpens setzt: in welchem Stande der Zusammendrьckung wird diese Luft nicht sein, und wie vermцgend wird sie nicht eben dadurch werden, die heftigsten Grade des Feuers durch ihre Federkraft zu unterhalten? In dieser Atmosphдre erheben sich allem Vermuthen nach auch die Rauchwolken von den durch die Flamme aufgelцseten Materien, die, wie man nicht zweifeln darf, eine Mischung von groben und leichteren Theilchen in sich haben, welche, nachdem sie sich zu einer Hцhe, die fьr sie eine kьhlere Luft hegt, erhoben haben, in schweren Pech- und Schwefelregen hinabstьrzen und der Flamme neue Nahrung zufьhren. Eben diese Atmosphдre ist auch aus den gleichen Ursachen, wie auf unserer Erde von den Bewegungen der Winde nicht befreiet, welche aber dem Ansehen nach alles, was die Einbildungskraft nur sich vorzustellen vermag, an Heftigkeit weit ьbertreffen mьssen. Wenn irgend eine Gegend auf der Oberflдche der Sonne entweder durch die erstickende Gewalt der ausbrechenden Dдmpfe, oder durch den sparsamen Zufluss brennbarer Materien in dem Ausbruche der Flamme nachlдsst, so erkьhlt die darьber befindliche Luft einigermassen, und indem sie sich zusammenzieht, giebt sie der daneben befindlichen Platz, mit einer dem Ьberschusse ihrer Ausspannung gemдssen Gewalt in ihren Raum zu dringen, um die erloschene Flamme anzufachen.
Gleichwohl verschlingt alle Flamme immer viele Luft, und es ist kein Zweifel, dass die Federkraft des flьssigen Luftelements, das die Sonne umgiebt, dadurch in einiger Zeit nicht geringen Nachtheil erleiden mьsse. Wenn man dasjenige, was Herr Hales hievon bei der Wirkung der Flamme in unserer Atmosphдre durch sorgfдltige Versuche bewдhrt hat, hier im grossen anwendet: so kann man die immerwдhrende Bestrebung der aus der Flamme gehenden Rauchtheilchen, die Elasticitдt der Sonnen-Atomsphдre zu zernichten, als einen Hauptknoten ansehen, dessen Auflцsung mit Schwierigkeiten verbunden ist. Denn dadurch dass die Flamme, die ьber der ganzen Flдche der Sonne brennt, sich selber die Luft benimmt, die ihr zum Brennen unentbehrlich ist, so ist die Sonne in Gefahr gar zu verlцschen, wenn der grцsste Theil ihrer Atmosphдre verschlungen worden. Es ist wahr, das Feuer erzeugt auch durch Auflцsung gewisser Materien Luft; aber die Versuche beweisen, dass allezeit mehr verschlungen, als erzeugt wird. Zwar wenn ein Theil des Sonnenfeuers unter erstrickenden Dдmpfen der Luft, die zu ihrer Erhaltung dient, beraubt wird, so werden, wie wir schon angemerkt haben, heftige Stьrme sie zerstreuen und wegzufьhren bemьht sein. Allein im Ganzen wird man die Ersetzung dieses nцthigen Elements auf folgende Art sich begreiflich machen kцnnen, wenn man in Betrachtung zieht, dass, da bei einem flammenden Feuer die Hitze fast nur ьber sich und nur wenig unter sich wirkt, wenn sie durch die angefьhrte Ursache erstickt worden, ihre Heftigkeit gegen das Innere des Sonnenkцrpers kehrt und dessen tiefe Schlьnde nцthigt, die in ihren Hцhlen verschlossene Luft hervorbrechen zu lassen und das Feuer aufs neue anzufachen; wenn man in diesem ihrem Eingeweide durch eine Freiheit, die bei einem so unbekannten Gegenstande nicht verboten ist, vornehmlich Materien setzt, die, wie der Salpeter an elastischer Luft unerschцpflich ergiebig sind, so wird das Sonnenfeuer ьberaus lange Perioden hindurch an dem Zuflusse immer erneueter Luft nicht leichtlich Mangel leiden kцnnen.
Gleichwohl sieht man die deutlichen Merkmaale der Vergдnglichkeit auch an diesem unschдtzbaren Feuer, das die Natur zur Fackel der Welt aufgesteckt. Es kommt eine Zeit, darin sie wird erloschen sein. Die Entziehung der flьchtigsten und feinsten Materien, die, durch die Heftigkeit der Hitze zerstreuet, niemals wieder zurьck kehren und den Stoff des Zodiakallichts vermehren, die Hдufung unverbrennlicher und ausgebrannter Materien, z. E. der Asche auf der Oberflдche, endlich auch der Mangel der Luft werden der Sonne ein Ziel setzen, da ihre Flamme dereinst erlцschen und ihren Ort, der anjetzt der Mittelpunkt des Lichtes und des Lebens dem ganzen Weltgebдude ist, ewige Finsternisse einnehmen werden. Die abwechselnde Bestrebung ihres Feuers, durch die Erцffnung neuer Grьfte wiederum aufzuleben, wodurch sie sich vielleicht vor ihrem Untergange etlichemal herstellt, kцnnte eine Erklдrung des Berschwindens und der Wiedererscheinung einiger Fixsterne abgeben. Es wьrden Sonnen sein, welche ihrem Erlцschen nahe sind, und die noch etlichemal aus ihrem Schutte aufzuleben trachten. Es mag diese Erklдrung Beifall verdienen, oder nicht, so wird man sich doch gewiss diese Betrachtung dazu dienen lassen, einzusehen, dass, da der Vollkommenheit aller Weltordnungen, es sei auf die eine oder andere Art, ein unvermeidlicher Verfall droht, man keine Schwierigkeit in dem oben angefьhrten Gesetze ihres Unterganges durch den Hang der mechanischen Einrichtung finden werde, welche dadurch aber vornehmlich annehmungswьrdig wird, weil sie den Samen der Wiedererneurung selbst in der Vermengung mit dem Chaos bei sich fьhrt.
Zuletzt lasset uns der Einbildungskraft ein so wunderseltsames Object, als eine brennende Sonne ist, gleichsam von nahen vorstellen. Man sieht in einem Anblicke weite Feuerseen, die ihre Flammen gegen Himmel erheben, rasende Stьrme, deren Wuth die Heftigkeit der ersten verdoppelt, welche, indem sie selbige ьber ihre Ufer ausschwellend machen, bald die erhabene Gegenden dieses Weltkцrpers bedecken, bald sie in ihre Grenzen zurьcksinken lassen; ausgebrannte Felsen, die aus den flammenden Schlьnden ihre fьrchterliche Spitzen herausstrecken, und deren Ьberschwemmung oder Entblцssung von dem wallenden Feuerelemente das abwechslende Erscheinen und Verschwinden der Sonnenflecken verursacht; dicke Dдmpfe, die das Feuer ersticken, und die, durch die Gewalt der Winde erhoben, finstre Wolken ausmachen, welche in feurigen Regengьssen wiederum herabstьrzen und als brennende Strцme von den Hцhen des festen Sonnenlandes sich in die flammende Thдler ergiessen, das Krachen der Elemente, den Schutt ausgebrannter Materien und die mit der Zerstцrung ringende Natur, welche selbst mit dem abscheulichsten Zustande ihrer Zerrьttungen die Schцnheit der Welt und den Nutzen der Creaturen bewirkt.
Wenn denn die Mittelpunkte aller grossen Weltsystemen flammende Kцrper sind, so ist dieses am meisten von dem Centralkцrper desjenigen unermesslichen Systems zu vermuthen, welches die Fixsterne ausmachen. Wird nun aber dieser Kцrper, dessen Masse zu der Grцsse seines Systems ein Verhдltniss haben muss, wenn er ein selbstleuchtender Kцrper oder eine Sonne wдre, nicht mit vorzьglichem Glanze und Grцsse in die Augen fallen? Gleichwohl sehen wir keinen dergleichen sich ausnehmend unterscheidenden Fixstern unter dem Himmelsheere hervorschimmern. In der That, man darf es sich nicht befremden lassen, wenn dieses nicht geschieht. Wenn er gleich 10000mal unsere Sonne an Grцsse ьbertrдffe, so kцnnte er doch, wenn man seine Entfernung 100mal grцsser, als des Sirius seine annimmt, nicht grцsser und heller, als dieser erscheinen.
Vielleicht aber ist es den kьnftigen Zeiten aufgehoben, wenigstens noch dereinst die Gegend zu entdecken, wo der Mittelpunkt des Fixsternensystems, darein unsere Sonne gehцrt, befindlich ist oder vielleicht wohl gar zu bestimmen, wohin man den Centralkцrper des Universi, nach welchem alle Theile desselben mit einstimmiger Senkung zielen, setzen mьsse. Von was fьr einer Beschaffenheit dieses Fundamentalstьck der ganzen Schцpfung sei, und was auf ihm befindlich, wollen wir dem Herrn Wright von Durham zu bestimmen ьberlassen, der mit einer fanatischen Begeisterung ein krдftiges Wesen von der Gцtterart mit geistlichen Anziehungs- und Zurьckstossungskrдften, das, in einer unendlichen Sphдre um sich wirksam, alle Tugend an sich zцge, die Laster aber zurьcktriebe, in diesem glьcklichen Orte gleichsame auf einen Thron der gesammten Natur erhцhte. Wir wollen der Kьhnheit unserer Muthmassungen, welchen wir vielleicht nur gar zu viel erlaubt haben, nicht bis zu willkьrlichen Erdictungen den Zьgel schiessen lassen. Die Gottheit ist in der Unendlichkeit des ganzen Weltraumes allenthalben gleich gegenwдrtig; allenthalben, wo Naturen sind, welche fдhig sind, sich ьber die Abhдngigkeit der Geschцpfe zu der Gemeinschaft des hцchsten Wesens empor zu schwingen, befinet es sich gleich nahe. Die ganze Schцpfung ist von ihren Krдften durchdrungen, aber nur derjenige, der sich von dem Geschцpfe zu befreien weiss, welcher so edel ist, einzusehen, dass in dem Genusse dieser Urquelle der Vollkommenheit die hцchste Staffel der Blьckseligkeit einzig und allein zu suchen, der allein ist fдhig, diesem wahren Beziehungspunkte aller Trefflichkeit sich nдher, als irgend etwas anders in der ganzen Natur zu befinden. Indessen wenn ich, ohne an der enthusiastischen Vorstellung des Englдnders Theil zu nehmen, von den verschiedenen Graden der Geisterwelt aus der physischen Beziehung ihrer Wohnplдtze gegen den Mittelpunkt der Schцpfung muthmassen soll, so wollte ich mit mehrer Wahrscheinlichkeit die vollkommensten Classen verenьnftiger Wesen weiter von diesem Mittelpunkte, als nahe bei demselben suchen. Die Vollkommenheit mit Vernunft begabt Geschцpfe, in so weit sie von der Beschaffenheit der Materie abhдngt, in deren Verbindung sie beschrдnkt sind, kommt gar sehr auf die Feinigkeit des Stoffes an, dessen Einfluss dieselbe zur Vorstellung der Welt und zur Gegenwirkung in dieselbe bestimmt. Die Trдgheit und der Widerstand der Materie schrдnkt die Freiheit der geistigen Wesen zum Wirken und die Eutlichkeit ihrer Empfindung von дussern Dingen gar zu sehr ein, sie macht ihre Fдhigkeiten stumpf, indem sie deren Bewegungen nicht mit gehцriger Leichtigkeit gehorcht. Daher wenn man, wie es wahrscheinlich ist, nahe zum Mittelpunkte der Natur die dictesten und schwersten Sorten der Materie und dagegen in der grцsseren Entfernung die zunehmenden Grade der Feinigkeit und Leichtigkeit derselben der Analogie gemдss, die in unserm Weltbau herrscht, annimmt, so ist die Folge begreiflich. Die vernьnftigen Wesen, deren Erzeugungsplatz und Aufenthalt nдher zu dem Mittelpunkte der Schцpfung sich befindet, sind in eine steife und unbewegliche Materie versenkt, die ihre Krдfte in einer unьberwindlichen Trдgheit verschlossen enthдlt und auch eben so unfдhig ists, die Eindrьcke des Universi mit der mцthigen Deutlichkeit und Leichtigkeit zu ьbertragen und mitzutheilen. Man wird diese denkende Wesen also in die niedrige Classe zu aдhlen haben; dagegen wird mit den Entfernungen vom allgemeinen Centro diese Vollkommenheit der Geisterwelt, welche auf der gewechselten Abhдngigkeit derselben von der Materie beruht, wie eine bestдndige Leiter wachsen. In der tiefsten Erniedrigung zu diesem Senkungspunkte hat man diesem zufolge die schlechtesten und unvollkommensten Gattungen denkender Naturen zu setzen, und hiewдrtshin ist, wo diese Trefflichkeit der Wesen sich mit allen Schattirungen der Verminderung endlich in den gдnzlichen Mangel der Ьberlegung und des Denkens verliert. In der That, wenn man erwдgt, dass der Mittelpunkt der Natur zugleich der Anfang ihrer Bildung aus dem rohen Zeuge und ihre Grenze mit dem Chaos ausmacht; wenn man dazu setzt, dass die Vollkommenheit geistiger Wesen, welche wohl eine дusserste Grenze ihres Anfanges hat, wo ihre Fдhigkeiten mit der Unvernunft zusammenstossen, aber keine Grenzen der Fortsetzung, ьber welche sie nicht kцnnte erhoben werden, sondern nach der Seite hin eine vцllige Unendlichkeit vor sich findet: so wird man, wenn ja ein Gesetz statt finden soll, nach welchem der vernьnftigen Creaturen Wohnplдtze nach der Ordnung ihrer Beziehung zum gemeinschaftlichen Mittelpunkte vertheilt sind, die niedrigste und unvollkommenste Gattung, die gleichsam den Anfang des Geschlechtes der Geisterwelt ausmacht, an demjenigen Orte zu setzen haben, der der Anfang des gesammten Universi zu nennen ist, um zugleich mit diesem in gleicher Fortschreitung alle Unendlichkeit der Zeit und der Rдume mit ins unendliche wachsenden Graden der Vollkommenheit des Denkungsvermцgens zu erfьllen und sich gleichsam nach und nach dem Ziele der hцchsten Trefflichkeit, nдmlich der Gottheit, zu nдheren, ohne es doch jemals erreichen zu kцnnen.
Релятивисты и позитивисты утверждают, что "мысленный эксперимент" весьма полезный интрумент для проверки теорий (также возникающих в нашем уме) на непротиворечивость. В этом они обманывают людей, так как любая проверка может осуществляться только независимым от объекта проверки источником. Сам заявитель гипотезы не может быть проверкой своего же заявления, так как причина самого этого заявления есть отсутствие видимых для заявителя противоречий в заявлении.
Это мы видим на примере СТО и ОТО, превратившихся в своеобразный вид религии, управляющей наукой и общественным мнением. Никакое количество фактов, противоречащих им, не может преодолеть формулу Эйнштейна: "Если факт не соответствует теории - измените факт" (В другом варианте " - Факт не соответствует теории? - Тем хуже для факта").
Максимально, на что может претендовать "мысленный эксперимент" - это только на внутреннюю непротиворечивость гипотезы в рамках собственной, часто отнюдь не истинной логики заявителя. Соответсвие практике это не проверяет. Настоящая проверка может состояться только в действительном физическом эксперименте.
Эксперимент на то и эксперимент, что он есть не изощрение мысли, а проверка мысли. Непротиворечивая внутри себя мысль не может сама себя проверить. Это доказано Куртом Гёделем.
Понятие "мысленный эксперимент" придумано специально спекулянтами - релятивистами для шулерской подмены реальной проверки мысли на практике (эксперимента) своим "честным словом". Подробнее читайте в FAQ по эфирной физике.